29 / 08 / 2019
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Überlegungen zu Sexwork-Foren

Die meisten Prostituierten in der Schweiz wissen inzwischen, dass es vorrangig zwei grosse Foren gibt, die sich mit Sexwork-Rezensionen befassen. Ihre Existenz zieht nicht nur potenzielle Kunden an, sondern auch Leute von der Presse, Politiker, FrauenrechtlerInnen, Agenturen und last but not least: die Dienstleisterinnen selbst.

Rezensionen aller Art und entsprechende Foren finden sich weltweit und die meisten Versuche, sie zu stoppen, haben sich als fruchtlos erwiesen. In Zeiten von «Tripadvisor», «IMDB», «Rotten Tomatoes» und jeder anderen Form von Kundenfeedback-Seiten, ist es kein Zufall, dass Foren wie «Sexy-Tipp» existieren. Wir sollten uns nun zuerst mit den Beteiligten und den Stakeholdern eines solchen Internetgefässes befassen.

Die Besitzer des Forums sind mehr oder weniger unbekannt. Es ist gewiss hilfreich, wenn sie inkognito sind und es auch bleiben. Solche Personen befinden sich in einer schwierigen Position, wie man sich vorstellen kann. Von Bestechung bis hin zu persönlichen Angriffen ist alles möglich, sobald die Identitäten offengelegt sind. Die Gruppe hat auch die Aufgabe, alles, was gepostet wird durchzusehen, und dies kann eine ganze Menge sein! Einerseits gibt es Informationen, die schlicht zu privat sind, andererseits dürfen auch keinerlei Drohungen oder Androhung von Gewalt gepostet werden. Leider ist das Rotlichtgewerbe nach wie vor attraktiv für fragwürdige Protagnisten, was oft genug zu einer problematischen Umgebung für alle Beteiligten führt. Sie, lieber Leser, müssen mich nicht kennen, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Geschehnisse hinter den Kulissen weniger glamourös, aber auch weniger zwielichtig sind, als viele Leute glauben.

 

Manche Girls fühlen sich unwohl, wenn sie wissen, dass es allenfalls ein Forum gibt, welches sich als resistent gegen jede Art von Forderung und Beeinflussung erweist. Es gibt viele Gäste, die aus verschiedenen Gründen abgewiesen werden müssen, während andere unzuverlässig sind, auf reine Verarsche aus sind oder wiederum solche, welche die Grenzen des Möglichen auf Kosten des Working Girls ausweiten wollen. Einige davon gehen dann ins Forum, um Dampf abzulassen oder schlimmer: um eine Dienstleisterin zu verleumden. Aber wie alles im Leben, gibt es eine natürliche Balance und dies betrifft auch die Bewertungen an sich. Da gibt es mehr oder weniger vertrauenswürdige Klienten und Schreiber, mit mehr oder weniger guter Reputation. Besonders gefürchtet und potenziell gefährlich sind Behauptungen, welche die Gesundheit oder die Hygiene betreffen. Auch Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Unzuverlässigkeit und Zwangsprostitution gehören zu den üblichen Anschuldigungen. Sowas passiert- aber nicht oft, und manchmal ist es auch so, dass einige Behauptungen sogar wahr sind.

 

Nun können Kundenfeedbacks ziemlich intim formuliert sein, und dies kann für einige Working Girls zu einem echten Problem werden. Nicht alle Dienstleistungen werden jedem Gast offeriert. Was ist zu tun, wenn ein Stammkunde in einem Forumspost gelesen hat, dass einem anderen Besucher ein bestimmter Service angeboten wurde, dies ihm jedoch verwehrt wurde?

Inzwischen gibt es Ladies, die ihre Besucher anweisen, keine Reviews zu schreiben oder einige intime Details des Treffens gezielt auszublenden, selbst wenn er sie besonders mochte. Es gibt Männer, die über schlüpfrige Erlebnisse schreiben, um die Aufregung eines gelungenen Treffens noch einmal mental auszukosten, andere wiederum haben Spass daran, die Leser zu unterhalten und wiederum andere erzählen schlicht und einfach erfundene Geschichten, um ihr erdachtes Sexleben zu zelebrieren. Niemand kann die Wahrheit wissen, und dies ist das eigentlich Schöne und gleichzeitig Abgründige an der Sache: es sind die zwei berühmten Seiten ein- und derselben Medaille.

 

Es gibt keine Statistiken, wie viele potenzielle Kunden über das Forum erreicht werden können, aber einige Profis geben nichts darauf, was da geschrieben steht – die Gäste kommen auch so. Dem ist anzufügen, dass Studios und Agenturen tatsächlich intervenieren, wenn sich eine Anschuldigung als komplett unsinnig und haltlos erweist. Wenn jedoch eine bestimmte Location oder Studio auf konsistenter Basis schlechte Rezensionen erhält, dann ist die Chance gross, dass ebendiese bald von der Bildfläche verschwinden wird.

Das Forum kann ein realer Indikator sein, und einige Schreiber scheinen sehr gute Kenntnisse der lokalen Szene zu haben. Man darf getrost annehmen, dass selbst die Sittenbehörde darin liest. Zu guter Letzt nehmen auch Politiker und Journalisten regelmässig Bezug zu den Foren, wenn sie eine halbwegs zuverlässige Quelle über die Prostitution aus Sicht der Freier erhalten wollen.

 

Wie sollte ein Escortgirl auf einen Bericht reagieren? Kunden, welche gute Reviews geschrieben haben, werden sich höchstwahrscheinlich selbst outen, darauf kann man Gift nehmen! Gäste, die unzufrieden waren, werden nicht zurückkommen und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. In einigen seltenen Fällen ist es klar, welche es waren und die Dienstleisterin kann höflich im Forum dazu Stellung nehmen, um ihre Sicht der Dinge darzustellen. Aufgrund nichtexistenter oder schwach ausgeprägter Fähigkeit zum Schreiben, bzw. sprachlicher Hindernisse, geschieht dies relativ selten, aber jede Agentur, Salon oder Club, kann hierzu Hilfe anbieten, sollten sich Probleme ergeben.

 

Einige Sexworkerinnen bitten Gäste, Berichte zu verfassen oder sie finden jemanden, der einen fiktiven Bericht schreibt. Mehr als ein Salon- und Clubbesitzer hat eine ganze Meute von Schreiberlingen, die willig sind, Feedbacks ins Forum zu tragen, um danach die eine oder andere Gefälligkeit zu erhalten. Es soll auch vorkommen, dass Berichteschreiber im heimlichen Auftrag berichten, um einem Konkurrenten zu schaden. In den letzten zehn Jahren, in denen ich im Forum sowohl gelesen wie auch selbst geschrieben habe, konnte ich feststellen, dass die Reviews alles in allem akkurat waren, und für einige Mädchen haben sie sich als sehr hilfreich erwiesen. Eine einfache Milchmädchenrechnung zeigt: wenn sich nur ein Leser jeden zweiten Tag dazu entscheidet, einen Besuch abzustatten, kann das rein rechnerisch zu einer Woche mit guten Einnahmen führen.

 

Die Abschlussgedanken betreffen Höflichkeit und Respekt. Die Art wie Meinungen über eine nichtanwesende Person geäussert werden, spricht selber Bände über die Person, die sie äussert. Man sollte bedenken, dass hinter jeder Sexworkerin eine Person mit einer bestimmten Lebensgeschichte steht. Da gibt es Stories, die doch recht zu denken geben. Wenn ich einen Bericht verfasse, versuche ich das immer im Kopf zu behalten. Ja, es passierte mir mehr als einmal, dass ich von einer Session nicht sonderlich angetan war. Einmal erhielt ich prompt eine wütende Tirade per SMS zurück – ausgleichende Gerechtigkeit, nennt man das! Aber gibt es wirklich Fairness in solchen Foren? Es lohnt sich immer, sich selbst zu hinterfragen…

 

P. für TheVelvetRooms

 

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